Aufnahme

Um ein Panorama aufzunehmen, muss die Kamera um einen bestimmten Punkt gedreht werden. Dieser Drehpunkt kann eine Stativ sein, muss aber nicht. 

Ich habe schon unzählige Panoramen "aus der Hand" aufgenommen, die auch recht gut gelungen sind. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass Bilder, die gerade Linien enthalten (Architekturobjekte, Landschaften mit großen künstlichen Objekten), mitunter recht schwierig zu stitchen sind, ohne das Fehler offensichtlich zu Tage treten. Deshalb sind Panoramen von weitläufigen Landschaften am ehesten ohne Stativ aufnehmbar.

Vor der eigentlichen Aufnahme sollte man den abzulichtenden Bereich erst einmal ohne Kamera in Augenschein nehmen. Dadurch kann man besser einschätzen, wo eventuell knifflige Objekte sind, die es bei der eigentlichen Aufnahme zu beachten gilt.

Anschließend prüft man mit der Kamera, ob sich der betreffende Ausschnitt in Querformat oder besser in Hochformat einfangen lässt. Weiterhin legt man fest, ob eine Aufnahmezeile ausreicht, oder ob 2 oder mehrere Aufnahmezeilen erforderlich sind. Bei dieser Prüfung kann man auch schon die Überlappungsbereiche der Bilder einkalkulieren und eventuell gedanklich festlegen.

Panorama aus der Hand

Hat man sich einen Überblick über die erforderlichen Aufnahmen gemacht geht es an die Aufnahme selbst. Hier sollten folgende Punkte Beachtung finden:

  • Kamera nach Möglichkeit waagerecht halten (bei manchen Kameras lässt  sich eine Wasserwage ins Diplay einblenden)
  • wenn möglich, die Arme links und rechts an den Körper pressen, um eine stabile Haltung der Kamera zu gewährleisten
  • Gesamte Aufnahmezeile mit annähernd gleicher Kamerahöhe aufnehmen.
  • bei mehrzeiligen Panoramen Überlappungen sowohl horizontal als auch vertikal einkalkulieren

Aus der Hand kann man auch ein Panorama unter Zuhilfenahme eines Lotes erstellen. Ich habe ein an einem Faden befestigtes Lot und eine kleine Scheibe immer in der Fototasche. Im Notfall kann auch ein Kronkorken als Scheibe genutzt werden. Das Lot befestigt man am Objektiv und die Scheibe wird auf den Boden unter das Lot gelegt. Wenn es der Untergrund hergibt, markiert man sich vom Mittelpunkt ausgehend ein Kreuz auf dem Boden, um zumindest eine annähernde Winkelorientierung zu haben.

Jetzt hält man die Kamera immer so, dass das Lot über dem Mittelpunkt ist und dreht sich selbst um die Kamera herum.  Man sollte jedoch ein gewisses Gefühl für Drehwinkel haben, um Bildüberlappungen zu erhalten. Recht hilfreich ist in diesem Fall der Live-View-Modus der Kamera. So hat man sowohl den Bildausschnitt, als auch die richtige Lage des Lotes über der Scheibe im Blick.

Panorama vom Stativ

Spätestens wenn

  • mehrzeilige Panoramen auf der Agenda stehen
  • das Panorama viele Objekte in der Nähe erfasst
  • die Lichtsituation längere Belichtungszeiten ( >1/50 sec. ) erfordern
  • HDR-Aufnahmen notwendig werden
  • du die Kamera nicht mehr ruhig halten kannst ;-)

dann wird für Panoramafotografie ein Stativ gebraucht. Mitunter reicht ein normaler Stativkopf mit einer Panoramascheibe. Bei speziellen Panoramen (360/180°, Architekturpanoramen, Innenräume) wird es allerdings ohne einen Nodalpunktadapter ( ugs. Panoramakopf) nicht gehen.

Im Netz finden sich viele Anlaufpunkte, um den passenden Panoramakopf (sowohl technisch als auch finanziell) zu erhalten. Bei etwas handwerklichem Geschick kann man auch zur Do-it-yourself-Methode greifen. Auch dafür bietet das Netz diverse Vorschläge.

A und O der Aufnahme vom Stativ ist neben den allgemein gültigen Einstellungen der Kamera die exakte Ausrichtung der Kamera. Abweichungen von der Senkrechten lassen sich später nur mit großen Mühen, mitunter auch gar nicht mehr reparieren. Oft wird hier der Fehler gemacht, eine Wasserwaage auf die Kamera zu legen (oder im Blitzschuh zu befestigen) und dann alle Hebel in Bewegung zu setzen, die Kamera ins Wasser zu stellen.

Dieser Weg führt meist in eine gewisse "Unwucht", will sagen: Das aufgenommene Panorama wird wahrscheinlich nicht gerade sein.

Die exakte Ausrichtung muss dort passieren, wo der Stativkopf (oder Panoramakopf) auf dem Stativ aufliegt. Abweichungen an dieser Stelle lassen sich "oberhalb" nicht mehr ausgleichen. Deshalb sollte man dort, wo es unbedingt erforderlich ist, zwischen Stativauflage und dem Stativ- oder Panoramakopf eine Nivellierscheibe einbauen und dadurch für eine gerade Auflage des Kopfes sorgen.

Nicht vergessen werden sollte unbedingt das Abschalten der Bildstabilisierung. Besonders bei längeren Belichtungszeiten versucht sonst die Automatik, nicht vorhandene Wackler auszugleichen. Das Ergebnis ist dann meist eine gewisse Unschärfe.

Ansonsten verläuft der Ablauf der Aufnahme ähnlich wie bei Handaufnahmen. Überlappungen sollten sich im Bereich von etwa 25-30% bewegen.