Kameraeinstellungen

Voraussetzung für gute Panoramafotos ist die Beachtung besonderer Regeln bei der Kameraeinstellung. Grundsätzlich gilt:

Jeglicher Automatik- oder Teilautomatikmodus sollte tabu sein!

Warum?

Jede Teil-Aufnahme des Panoramas erfordert die gleichen Einstellungen der Kamera (Schärfepunkt, Blende, Verschlusszeit, ISO-Wert, Weißabgleich, Brennweite). Bei Verwendung von Automatiken wird diese Vorgabe nicht mehr eingehalten, da die Kamera entsprechend der jeweiligen Lichtsituation das beste Ergebnis selbst auswählt. Das "Ergebnis" kann dann so gravierend sein, dass man beim Stitching deutlich sichtbare Farb- oder Schärfeübergänge bekommt, die nicht (oder nicht mehr ausreichend) korrigierbar sind. Dadurch kann das ganze Panorama ein Fall für den Papierkorb werden.

Automatische Belichtung

Diese Aufnahme wurde mit automatischer Belichtung gemacht. Durch die Automatik wurde ein Teil des Bildes dunkler dargestellt.

Automatische Schärfe (Fokus)

Der Autofokus verursacht in diesem Bild eine Verschiebung der Schärfeebene.

Für das Bestimmen der erforderlichen Kamera-Parameter kann man sich der Automatik bedienen. Also beispielsweise im AV-Modus (Canon, Pentax, Samsung) oder A-Modus (andere Hersteller) die erforderliche Blende festlegen und von der Automatik die dazu gehörige Verschlusszeit berechnen lassen. Diese Werte werden dann in den manuellen Modus übernommen. Auch kann man den Schärfepunkt zunächst mit der Automatik setzen und dann die Schärfe auf manuell stellen und nicht mehr verändern.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vorab-Beurteilung des Lichtumfangs der gesamten Panoramaaufnahmen. Insbesondere bei Aufnahmen im Sonnenschein mit harten Licht-Schatten-Übergängen oder in Gebäuden mit starker Lichteinstrahlung durch Fenster kann es notwendig sein, Belichtungsreihen aufzunehmen und daraus ein HDR/LDR-Bild zu erstellen. Im schlimmsten Fall hat man sonst einen Teil der Aufnahmen optimal belichtet, den anderen Teil aber entweder unter- oder überbelichtet. Daraus dann ein durchgängig gut belichtetes Panorama zu machen ist zumindest mit erheblichen Aufwand verbunden, eventuell aber auch nicht möglich.

Bei der Verwendung von Nodalpunktadaptern mit einer Rastfunktion sollte man genau die Brennweite einstellen, die für die Rastung richtig ist. Ist die Brennweite zu gering, macht man zuviel Aufnahmen (was noch das kleinere Übel - weil korrigierbar - ist). Ist die Brennweite zu  groß, dann sind zu wenig oder keine Bildbestandteile im Überlappungsbereich benachbarter Bilder vorhanden und die Stitchingsoftware bringt schlechte oder keine brauchbaren Ergebnisse.

Kommt ein Stativ zum Einsatz kann der Bildstabilisator ausgeschaltet werden. Das Stativ allein sollte eine ausreichende Stabilität gewährleisten. Zwingend ausgeschaltet werden muss der Stabilisator bei langen Belichtungszeiten.

Besonders bei Langzeitbelichtungen ist es wichtig, die Spiegelvorauslösung zu aktivieren, um Erschütterungen während der Aufnahme so gering wie möglich zu halten.

Damit man nichts vergisst, kann man sich einen kleinen Zettel (ToDo-Liste) erstellen und als Gedankenstütze vor der eigentlichen Aufnahme abarbeiten.

  • manueller Modus eingestellt?
  • Weißabgleich nicht auf "Auto?
  • ISO nicht auf "Auto" ?
  • Autofokus augeschaltet?
  • Bildstabilisator ausgeschaltet? (bei Stativaufnahme)
  • richtige Brennweite? (bei Nodalpunktadapter)
  • Kamera "ins Wasser" gesetzt? (bei Stativaufnahme)
  • Spiegelvorauslösung aktiviert? (bei Stativaufnahmen)